Have a Break - Have a Fika

26Jan2014

Was ist das Gegenteil von dunkel und kalt? Richtig. Dunkel und heiß. Heißer, schwarzer Kaffee. Und zwar am besten den ganzen Tag, wenn es nach dem Schweden geht. Diese wahrhafte Zelebrierung nennt sich hier Fika (fiekah) und bedeutet seit 1910 so viel wie „att dricka kaffe“, also Kaffee trinken. Im Laufe der Jahre bildete sich das Wort kaffi zu einem Synonym des normalen Kaffees und daraus bildete sich schließlich das Verb fik. Und mit diesem Verb begann dann auch die Sucht. Statistisch gesehen trinkt jeder Schwede jährlich 1200 Tassen Kaffee. Das sind 4 Tassen am Tag. Gaaaaaanz schön viel, aber das ist sehr gut machbar. Allerdings trinkt man das Heißgetränk nicht nur einfach so, sondern da wird ordentlich zu gegessen. Oft ein Smörgås (ja, Butterbrot) oder aber, wenn man eingeladen wird, Kekse. Und zwar nicht nur ein Keks, nein, laut Knigge bitte genau 7. Denn wenn man weniger backt, ist das geizig, und wenn man mehr backt, angeberisch. Allerdings sieht das heutzutage nur noch die Hose eng, Brauch war das vor allem Ende des 19. Jahrhunderts. Dort konnte aus einem Katalog von etwa 20 Arten Gebäck gewählt werden. Aber nicht nur das siebenfache Gebäck, von dem man jedes kosten muss, begleiten den Kaffee. Darauf folgt nämlich noch eine Auswahl der typisch schwedischen Buller. Diese sind meistens mit Zimt, Safran oder Zucker gewürzt.

Nach der Bulle könnte man ja fröhlich aus dem Raum rollen, aber man hat ja noch keine Torte gegessen. Die muss nämlich auch noch genossen werden. Da der Schwede ja auch königlich unterwegs ist, ist das dann auch nicht nur die nullachtfufzehn Torte, ne, sondern die Prinzesstorte – sehr zu empfehlen.

 

Die Kaffeezubereitung aus dem Süden, mit der der Kaffee dann wohl eher zu Café wird, ist über die Jahre auch hier oben angekommen. Ob Cappuccino, Latte oder Espresso, -enkel eller dubbel?- das bekommen die hin. Allerdings geht es bei denen hier, so scheint es, immer noch nichts über das typische Aufbrühheißgetränk. In jedem Haushalt steht hier noch ein alter Aufbrühautomat neben dem neuen Vollautomaten. Auch in den Cafés wird hier alltid aufgebrühter Kaffee ausgeschenkt und man darf sich auch so oft nach bedienen, wie man möchte, oder wie die Blase noch kann. Ich bin jetzt auch super im Kaffee aufbrühen. Wer das noch nicht beherrschen sollte, mein Schwedischbuch hat hier super Bilder zur Erklärung.

Stecker nicht vergessen!

Neuste Modesünden aus der Großstadt ist P(a)artnerlook. Meiner Meinung nach geht es schon an die Grenze, wenn sich ab Fünfzig in einer Beziehung die Outdoorjacke in der gleichen Farbe angeschafft wird. Wenn dann aber in jungen Jahren nicht nur Weiblein, sondern auch Männlein UGG- Boots tragen, hört´s bei mir echt auf. Please, just … DON`T! Wobei Frau Schweden hier ja den Schuh dank (?) Schlaghose versteckt. Wobei jetzt auch wieder der aus dem Sommer stammende Trend des – Chuck, 2 Zentimeter braun gebrannte Haut, lange Jeans, die eben diese 2 cm hoch gekrempelt werden - in eine wintertaugliche Variante des – ganz niedriger UGG (also á la uggly Hausschuh), weiße Haut (wobei, Solarium ist hier Dauerbrenner) hoch gekrempelte lange Jeans – umgestaltet wird. Ich sage euch, alles ist möglich! Wobei ich ehrlich gesagt der sommerlichen Variante sehr entgegen fiebere und mir schon jetzt Schuhe für den Frühling und Sommer kaufe – macht einfach gute Laune und Lust auf Meer.

 

Ich leg mich jetzt mal derweil in Kabine neun, noch n bisschen vor bräunen gehen.

Har det så kul mina kompisar!