GET WET

19Sept2013

 

Als Au Pair, man mag es kaum glauben, hat man ja so einiges zu tun. Oh ja. Unter anderem auch kochen und das damit verbundene Essen. Ich hab gefühlt 300 Mahlzeiten am Tag. Das nennt sich dann frukost das Erste, frukost das Zweite, lunch für mich, lunch für die Kinder, middag ( Achtung, false friend, → Abendessen, nicht Mittagessen), hier noch ein Snack vorm Fernseher, da noch eines der gefühlten achtzig Fikas (Café – Klatsch ) und 3 Kanelbullen Pausen zwischendurch, und gestopft ist die deutsche Weihnachtsgans. Das schafft einen ganz schön.

Um nicht als eines der schwedischen Spezialitäten zu enden und wie ein Hefeklos aufzugehen, sondern wieder eine Rennente zu werden, haben einige der hier sehr vielen ansässigen Au – Pairs eine Fußballgruppe ins Leben gerufen. Wobei Fußball wirklich zu sehr sportlich klingt. Kick-das-runde-Ding würde es eher treffen. Der Platz dieses grandiosen Happenings war im Herzen Stockholms. Manch ein Optimist würde vielleicht sagen, es war ein Sandplatz mit sehr viel Wasser. Ich dagegen, und nein, ich bin nicht immer pessimistisch, würde sagen, es war eine riesengroße Pfütze mit vereinzelten Sandbänken. Leider war es so sehr dunkel, dass ich kein Bild machen konnte – man sieht, (oder eben auch nicht), es war stockduster. Aber es herrschte reger Andrang und unter uns fanden sich auch nur die hart gesonnenen Nordländer (sind die hart gesonnen? Eher stockduster, bei denen, oder? … vielleicht haben die deswegen den Ball so gut gesehen und waren deshalb so gut? Egal...), Auf jeden Fall habe ich mich schon recht nah am Äquator gefühlt, mit meiner süddeutschen Abstammung. Das es sehr kalt war ( mir am meisten, ihr seht, der Äquator wird vermisst) ging´s erst mal ans Aufwärmen. Der Engländer unter uns ist ja sehr vertraut mit Wasser. Diesmal kam es zwar von unten und nicht von oben, aber das machte ihr anscheinend nichts aus. Der Finne hingegen, oder besser gesagt die Finninnen, zumindest die ein oder andere, wärmen sich auf eine sehr spezielle und auch eher von innen wärmende Variante auf. Die rauchen erst mal eine. (Ihr seht, der sportliche Effekt ist durchaus da, hust – hust, nein, ich hab nicht geraucht, heute nicht, morgen nicht, auch in Zukunft nicht). Was danach folgte, war wohl eher Wasserball, oder auch Aquaplaning inklusive Ball. Allerdings macht es unglaublichen Spaß durch Pfützen zu rennen. Hat man sich erst mal darauf eingestellt, dass man nass wird, dann ist das echt ne feine Sache. Ich sehe schon, als Au Pair arbeitet man auch an seiner Grundeinstellung. Nach etwa einer Stunde wildem hin und her schwimmen auf dem Sandplatz mit sehr viel Wasser ( ich bin Optimist! ), reger humider Veränderung an den Kleidern und einer Menge Spaß, wurde es dann auch den Nordlichtern wenigstens etwas kalt und wir gingen vergnügt nach Haus.

Das nächste Mal komme ich glaube ich mit meinen ( gestern erworbenen ) Gummistiefeln. Jetzt, da ich im Besitz dieser bin, wird einem umso mehr klar, wieso es denn Kindern so Spaß macht immer in die tiefsten, dreckigsten und größten Pfützen zu rennen! Ich bin dann mal schwimmen!