Gotland. The place to be - åtminstone när solen skiner.

07Juli2014

Wir hatten einen sehr holprigen Start. sowohl mit dem Wetter als auch mit der Schlafunterlage. Ich lasse Bilder sprechen, Worte würden nicht ausreichen. Nach jedem Niederschlag kommt eine Sonnenbank und dann sieht die Welt doch schon gleich ganz anders und besser aus. Wir mieten bei dem Stugavermieter unseres Vertrauens ein Rad. Oder besser gesagt zwei. Denn mit einem Rad und zwei Personen auf ihm, habe ich ja schon bekanntlich gute Erfahrungen gemacht. Ich will nicht wissen, wie weit das erstbeste Krankenhaus entfernt liegt. Sicherlich soweit wie eine Verblutung stattfinden könnte. Aber gut. Jedenfalls mieten wir in diesen Tagen so ziemlich alles. 

Alle spitzen Gegenstände und Steine wurden vorher vom Untergrund befreit - Jag lovar!  

 

Auf Fårö ( Får ist das Schaf und ö ist Insel. Also Schafinsel ) kann man sich eigentlich nicht groß verfahren. Außer man fährt in die falsche Richtung, was uns tatsächlich einmal passiert ist. Aber was kann daran schon falsch sein, wenn das Ziel ist, die Gegend zu erkunden? 

Wir erkunden die Küsten, welche sich wirklich in allen Blautönen erstreckt. Gotland ist ein bisschen von Allem. Als wir an dem darauf folgenden Tag eine Radtour von 26 Kilometern auf uns nehmen, um die berühmten Steingebilde an der Westküste der Insel an zu schauen, fahren wir kilometerweit durch steiniges Gebiet, zwischendrin immer mal wieder Blumen, die aus dem kargen Boden wachsen. Es gibt sogar Abschnitte, die einen an die Landschaft von Arizona oder an die tiefste Savanne erinnern lassen. Auch wenn es sehr warm ist und ich fast durch den Schock meines Lebens sterbe, Schafe sollten wirklich nicht zu dritt hinter der Ecke lauern und einen böse anschauen, hat sich die Fahrt gelohnt. 

 

Man kann wohl alles in den Steingebilden sehen. Veränderung der Erde, alte Dinger, künstlerische Figuren oder auch alles andere. Ich sehe wundervolles Meer, das an Steinbänke kracht, laute Möwen die zum Sturzflug ansetzten und vorher noch nie Gesehenes. 

 

Am gleichen Tag, wir waren fleißig und sind früh aufgestanden, um noch den einen Bus am Tag zu bekommen, fahren wir wieder in den Süden Gotlands. Dort treffen wir auf Freunde aus Stockholm und teilen ein bisschen unser Heimweh nach Stockholm. Ich kann dem Ganzen auch nicht entgegenwirken, aber sie wächst einem einfach ans Herz. 

 

Unsere Nacht ist lang und kalt. Erst schnorren wir uns mit Internet und Badezimmer auf dem Terminal durch, man glaubt ja gar nicht wie sehr man einfache Dinge wie Wasser. Toilette, Dusche und Strom zu schätzen und missen lernt. Dann werden wir allerdings ungnädigerweise raus geschmissen und stehen alleine im Kalten. Da wir das so gut können bauen wir unser Zelt bei Wind und Wetter um drei Uhr nachts auf. Ich muss sagen, es stand wahrscheinlich noch nie so schnell und gut! Der Wind bläst das Ganze so gut auf, dass wir sogar mal drin sitzen können und nicht immer alles im Liegen machen müssen.!Aber keine Angst, wegfliegen wäre nicht möglich, haben doch unser leichtes Handgepäck dabei … 

 

Das geben wir dann um neun am Fähterminal auf. Völlig feddisch und gabudd. Wir loben uns kurz selbst, dass wir die komfortablen Sitzplätze gebucht haben, klopfen uns auf die Schulter und schlafen erst mal ne Runde. Urlaub ist aber auch wirklich anstrengend!