Att Höra Och Att Se

24Nov2013

 

Dieses Wochenende war ich das erste Mal im Kino. Nicht überhaupt, aber ich behaute mal seit etwa 4 Monaten wieder das erste Mal. Das erste Mal in Stockholm und das erste Mal seit sehr langer Zeit mit großer, großer Vorfreude. Es ging nämlich in „The Hunger Games – Catching Fire“ - im Original mit schwedischem Untertitel. Ich bin überaus glücklich die Filme im Original zu hören/sehen. Schau ich mir die Trailer auf deutsch an, rollen sich mir die Fußnägel hoch – Synchro = no go. Auf jeden Fall wird mir Hunger Games emotional als auch finanziell in Erinnerung bleiben. Ganze 140 Sek haben wir bezahlt! (Hopp hopp, schnell die Achterreihe angewandt!) Aber alleine das Kino, also ich mein bitte, das war schon luxury. Wobei das jetzt nicht so schwer ist, meine Erwartungen zu übertreffen, wenn man aus Heidelberg, DER Kinostadt kommt – hähähähä.

Tickets werden grundsätzlich am Automaten per, natürlich, Karte gezahlt. Oder pseudo-touristisch mit Pias schwedisch bei der Netten, natürlich, blonden, an der Süßigkeitenkasse. Das ist auch so ein Muss. Überall gibt’s Schokolade. Die Schweden lieben Schokolade. Schokolade, Haribo, nein, nicht nur Haribo, am liebsten Bilar (plural von bil = Auto), also am liebsten essen sie eben Gummibärchen. Wobei, nicht nur Bärchen, auch Häschen und Autoleins und Fläschlein und also generell einfach Gelatinefruchtgummis, oder was ist der normale Begriff für Haribo? (Menschmeier. Immer diese Gattungsnamen. Hier wird man auch ganz komisch angeschaut, wenn man Tesa sagt. Das heißt Scotch – Klebeband! Und Taschentücher kennen die hier schon gar nicht, das wird hochgerotzt. Also muss man sein Pferd auch nicht auf Tempo setzen! Aber das haben wir ja schon geklärt: Glühbirnen, Brot und Gel, das sind Dinge in die investiert werden muss!)

 

Nun ja, … Süßigkeiten! Es gibt auch Salzigkeiten. Nämlich Popcorn, das muss allerdings, oder darf vom Kunden selbst gesalzen werden. Also kauft man um genau zu sein erst seine Neutraligkeiten und fügt dann einen/seinen Geschmack hinzu. Diese kleinen extra Dosen (hah, ist da jetzt die Dose gemeint, oder die Dosis im Plural, oder ein schwedisches en Wort, das in der bestimmten Form geschrieben wurde, und in der Form von en dos per Zufall auch Dose bedeutet? … ihr seht alles ist möglich. Man darf sich nie auf die Einfachheit der Sprache verlassen! ( das ist jetzt an meine Ex- Sprachlehrerin gerichtet, deren Sprachkurs „leider“ zu ende ist. )

Diese, was auch immer ihr euch jetzt für eine Einheit ausgesucht habt, gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Sour Cream Onion, Cheddar Cheese oder Butter. Na wenn das mal nicht à la „det smakar som att kyssa sin bror eller syster.“ ist. Dieses durchaus geniale Sprichwort hat mir Farfar beim Familienlunch beigebracht. Nein, der Lunch war jette gott, es ging dabei glaube ich gerade um Brie mit ohne pasteurisierter Milch (und das auf Schwedisch. Also, Quelle unsicher, so wie Wikipedia damals in der Schule). Der nette Herr ist bytheway ein ziemlich guter Schwedischbeibringer, da ziemlich gelassen, weil die Ruhe selbst.

Das Sprichwort heißt so viel wie, oder auch genau, dass es so schmeckt, wie wenn man seine Schwester oder seinen Bruder küssen würde. Wir hatten auf unserem Popcorn nur Salz, zum Glück nicht in der Wunde. Wobei ich unter uns gesagt denke, dass der Streuer von den Verkaufsoptimierern manipuliert wurde, damit die Getränkeindustrie angekurbelt wird. Der eigentliche Streuer (also gleich Kunde) streut somit ziemlich viel Salz in seinen eigenen Rachen. Deswegen kauft man dann ganz viele, große Dosen an Limogetränken (nein, die schmecken nicht nach Cheddar Cheese) man will ja schließlich nicht bei einem 2 ½ Stunden Film auf halber Strecke verdursten. Wobei das eher unwahrscheinlich ist. Der Film raubt einem eher den Atem. Ich kann kaum Worte finden, um zu beschreiben, wie genial er ist. Ich kann nur so viel sagen, dass wir nach dem Film noch ne´ ziemlich lange Weile da saßen, und nicht aus Langeweile. Seit Langem wurde auch mal wieder applaudiert und das meine Lieben, spricht ja nun für sich.

 

Ob ich bei meinem aller ersten Film, den ich damals im Kino gesehen habe, auch geklatscht habe, bezweifle ich. Aber ich glaube mir ziemlich sicher zu sein, dass es der Film „Tobias Totz und sein Löwe“ war, in dem ich 1999 (!!!) mit dem Kindergarten (!!!) gewesen bin. Die Geschichte um Tobias Totz, Paul Pommes und Leo und Lea den Löwen als auch dem Zebra auf dem Zebrastreifen (True Story) ist zwar glaube ich ziemlich lahm, aber wenigsten sollten wir wohl mitbekommen haben, was eine Alliteration ist (damit ist ja soweit alles geritzt, Abitur kann kommen!). Ich kann mich zwar weder an das eine noch an das andere erinnern, allerdings haben wir passend zum Film ein Heft bekommen. Sollte das irgendwann und irgendwo auftauchen, behalte ich es bis zum Ende!

So, hier ist dann auch mal Schluss. Ich muss jetzt mein Kreditkartenlesegerät suchen gehen, damit ich anderer Leute ihre Kreditkarten lesen kann und mir als bald ein Ticket für Catching Fire ergattern kann. Der Film war zu gut, um nur einmal gesehen zu werden!

 

Ich hoffe ihr sucht euch alle ein Hipster Kino, in dem es Filme im Original gibt, und schaut euch den Guten Mal an. Apropos Hipster. An meiner Schule, mit dem genialen Schwedischkurs, gibt es doch tatsächlich einen Kurs, in dem man lernen kann, wie man zum Hipster wird. … no comment.

Auf dann, wir warten immer noch auf den ersten Schnee!