Berichte von 05/2014

...momentan.

25Mai2014

Ob ich schon mal nen Elch gesehen habe, werde ich doch des öfteren gefragt.

Aber natürlich! Im freeeeezer – höhöhö. Ne, leider habe ich noch keinen Elch gesehen, aber ich wohne ja auch in der Stadt und da sind eher die New Bambi Kidz on the Block unterwegs. Am Wochenende war ich allerdings im Landhaus, und da hätte meiner Meinung nach echt mal einer vorbei schauen können. Laut Au Pair Kind hat er leider nur Haie gesehen. Ganz, ganz große, mhm, soll vorkommen. Musst du aber ganz schnell hinsehen! Allerdings bin ich über eine Jagdzeitschrift gestolpert und die stellte sich doch als ganz interessant heraus. Da bekommt man wirklich alles, was das Jägerherz begehrt. Vom Schießgewehr, über Gummistiefel bis hin zum Elch. Den kann man zwar nicht bestellen, aber schon mal ausreichend belesen und sich informieren. Ich mag das Landhaus irgendwie. Da kommt immer der Urschwede in allen, ja auch mir, hoch. Da wird dann geangelt und Rasen gemäht und bei Wind und Wetter einfach alles getan.

Vor allem kann man aber auch mal wieder so ein bisschen das Kind in sich freien Lauf lassen und auf der studsmatta (Trampolin) springen und die Sau raus lassen. Mjiiiiiiiiiii-haaaaa.

 

So war es am Samstag echt schei$e heiß und als wir dann gerade baden gehen wollten, musste es doch glatt anfangen zu regnen. Aber, der Schwede denkt sich dabei, was nicht schon abgehärtet ist, wird abgehärtet und was schon abgehärtet ist, wird zu Diamant gepresst. So wurde dann auch im Regen gebadet und unter Zelten aus Handtüchern gewartet. Sehr schön mysig, wie ich finde. Wenn man dann total durch gefroren, aber dennoch glücklich, vom strahlenden Badeaufenthalt zurück kommt und die Sonne dann auch nur für wenige Sekunden wieder hervor kommt, wird dann naturligtvis draußen gegessen, denn: Es könnte doch der wärmste Tag des Jahres sein und wenn wir jetzt drinnen sitzen, dann haben wir den verpasst.

Ist doch aber echt true story, sollte man jeden Tag so machen, sonst verpasst man noch was! Also wird die italienische Antipasti unter Schwedens Spätsonne genossen ( ich hab mir dann doch eine Decke geholt, ich gebe es ja zu) bis die dann so gegen halb elf untergeht. Herrlich.

 

Die Gute habe ich echt lieb gewonnen in den letzten Tagen. Die scheint nämlich ununterbrochen und geht so schön früh auf. Nämlich um halb vier. Oh ja! Woher ich das weiß? Nun ja, anständige Kinder gehen doch immer im hellen nach Hause …

"Momentan" liebe ich. Momentan ist wirklich schön. Das ist ewiger Sommer mit ein bisschen Arbeit. Momentan könnte ewig anhalten. Und das Gute ist, wenn man Momentan genießt, dann endet es auch gar nicht, denn Momentan, Momentan kommt immer wieder.

 

Momentan wird im See gebadet ( det blir inte värmare - das wird nicht wärmer, sagt der schwimmende Schwede, der seine Bahn an einem vorbei zieht. Jo, Tack, ich muss mich trotzdem überwinden). Aber, wenn man mal drin ist, ist es echt nicht soooo kalt! Momentan wird jegliches Museum ausprobiert und immer vorgegaukelt, dass man erst 18 ist ( bin ich ja wirklich) damit man umsonst rein kommt. Denn bei manchen ist es einem auch echt nicht mehr wert. Außer bei der Game On, bei der man jegliches Computerspiel, von Pac Man über Mario Kart bis zu mega lustigen Autorennspielen bei denen man mit bis zu 300 Sachen driften kann - hui!, ausprobieren kann. Momentan wird Cafe in der Sonne genossen und gebräunt, momentan wird so vieles getan. So viel schönes.

 

<3

 

 

 

 

 

 

Quitschender Sand und Singende Möwen – Überall Räder und ein Akustisches Amüsement - Del2

02Mai2014

Ja ja. In diesen Tagen ist der Himmel strahlend blau und die Sonne leuchtend gelb, wie die schwedischen Fahnen, die an allen Bussen und an jeder Fahnenstange wehen – denn, der König hatte Geburtstag und es war Valborg – welches dann doch eher ins Wasser gefallen ist.

Wer jetzt stark annimmt, dass zwischen Dänemark und Schweden der einzige Unterschied im rot weiß oder blau gelb liegt, hat sich gewaltig geschnitten, und zwar mit Blutvergiftung oben drauf! Denn das ist weder Jacke wie Hose, noch gehopst oder gesprungen, sondern ganz ganz anorlunda!!!

 

Kopenhagen, würde ich sagen, ist ein viel moderneres, saubereres, nicht ganz so abgehobenes Stockholm, was aber, meiner Meinung nach, nicht unbedingt besser ist. Es ist anders und beides gut. In Stockholm, so scheint es, kannst du mal alle neune gerade sein lassen, alles anziehen, was dein Herz begehrt und auch an und für sich individueller vonstatten gehen. Stockholm ist auf andere Art und Weise um Kultur besorgt, auf andere Art und Weise vorhanden, nicht ganz so modern, wie beispielsweise die Kopenhagener Bibliothek, die sich aus dem alten Schloss, das an die alte Bibliothek angrenzt und wie aus einem Fluss in die neue Bibliothek, mit sehr viel Glas, Glanz und Gloria, übergeht. In Stockholm scheint es, kannst du dein Herz mal kurz fliegen lassen, und frei sein lassen, bevor du es dann wieder unbekümmert einfängst. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich mich hier schon so sehr zu Hause fühle.

 

Kopenhagen ist wundervoll. Wäre es möglich, würde ich es adoptieren. Allerdings bilingual erziehen, nämlich vor Allem auf Schwedisch. (Ich will wirklich nicht immer meckern und es hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen, ABER DIESE SPRAAAAACHE!!!). Da sich immer alle über die schwedische Sprache lustig machen, denn Wörter wie Ficklampa bedeutet ja Taschenlampe und Tigerkaka Marmorkuchen, und ich das so überaus gar nicht lustig finde, ist es an der Zeit, sie zu verteidigen. Und das werde ich anhand des Dänischen machen (ich meckere jetzt auch mal ein bisschen über lustige Sprachen. So.) Und überhaupt basiert die schwedische Sprache auf dem Deutschen. Also ist alles, unsere/eure Schuld!

 

Im Gegensatz zu den Dänen schaffen es die Schweden wenigstens ernst genommen zu werden. Ein Schwede kann ungelogen fünf Minuten am Stück mit aufbrausender Gestikulation und dem typischen (ich liebe es) Singsang erzählen und alles und jeden in den Bann ziehen. Diejenigen, die sie sprachlich nicht verstehen, denken bestimmt, es sei Kind und Kegel samt Hamster unter dem Haus begraben, dabei ist ihr nur der Frenchnail am kleinen Finger beim Highheels sortieren abgebrochen – Wahnsinn, oder? Aber, true Story, sage ich da nur!

 

Mit dem Dänischen ist es ganz anders. Wenn ich die Simpsons anschaue und auf Englisch höre als auch auf Dänisch unten mit lese, erscheint alles logisch. Anweisungen und Schilder sind eine Leichtigkeit. Aber wenn man dann im Auto sitzt und eigentlich ganz unschuldig nur irgendwo hinfahren will, kann ich einfach nicht anders, als nach einer Minute lauthals loszulachen. Es klingt einfach alles lustig. Ein bisschen so, als würde ein Schwabe versuchen Italienisch zu reden. Ich wollte sie wirklich ernst nehmen, aber wenn dann mitten im Satz Dinge wie die Duschtoiletttttta auftauchen, ist es einfach um mich geschehen. Um die dänische Melodie annähernd zu treffen, müsste man wahrscheinlich einen Schwaben, einen Ch´tie aus dem Norden Frankreichs, einen Schweizer und einen ganz, ganz leisen Sachsen, die alle das Gleiche sagen, neben 4 Dänen stellen, die ebenfalls das Gleiche sagen. Aber auch dann hat man nur ganz vielleicht ein wenig Dänisch. Vielleicht liegt darin die Kunst, dass es eben nicht so einfach ist, sondern etwas ganz anderes, wenn auch vielleicht etwas Komisches. Ich für meinen Teil mag Kopenhagen, kann es kaum erwarten noch einmal auf den sonnigen Plätzen zu sitzen und durch die schattigen Gassen zu bummeln, über die alten Brücken zu laufen und erneut die neuen, ganz modernen Gebäude zu sehen. Das alles, war wahnsinnig schön, anders, aber schön. Urlaub zeigt einem eben immer, was man lieb, lieber und am liebsten hat.

 

Ach ja, die Betonug bei „The Little Mermaid“ liegt doch tatsächlich bei „Little“.

Oh und fast hätte ich es vergessen: „Sweden ---- 12 Points!“