Berichte von 12/2013

God Jul – oder, Dill, Kanel und Sill, die drei heiligen Zutaten in und aus Schweden. Was Weihnachten so ausmacht.

29Dez2013

Weihnachten ist eine Zeit, wie ich finde, die sich zu erst unglaublich hin zieht und dann mit einem Mal ganz schnell wieder vorbei ist. Als würde man einen dünnen Haushaltsgummi über mehrere Meter spannen wollen, und wenn man es endlich geschafft hat, schnalzt es einem um die Ohren. Und zwar mit Karacho. Dieses Weihnachten hat, trotz dass es in Schweden war, ohne Schnee aber mit umso mehr Essen als sonst stattgefunden. Ich habe nun in wenigen Tagen mehrmals Jul Bord (Weihnachtstisch) gegessen. Dieser besteht aus sehr vielen, sehr Fisch und Fleischlastigen Gerichten. Diese alle einzeln aufzuzählen würde ein eigenes Kochbuch kreieren. Was aber immer dabei war, oder sein kann, ist Dill. Und Sill. Oder auch Sill mit Dill. Sill ist nämlich Hering, und wie bekannt sehr identitätsstiftend. Der darf einfach nicht fehlen. Und der Dill, ob nun jetzt wegen dem Drill oder nicht, muss auch überall drauf. Auf den Lachs, unter die Soße, in die Kartoffeln oder auf den Kavier. Einfach überall Dill. Gut dass ich den ja so mag. Laut den alten Schweden, teilt man den Jul Bord in drei Bereiche und somit auch drei Gänge - zum Buffet. Erstens Sill mit vielen verschiedenen Geschmäckern, ganz viel Dill und einer Kartoffel und vielleicht auch Knäckebrot. Dann kann man übergehen zu den Gerichten mit Fisch, ob geräuchert, gekocht, gebraten oder sonstiges, Krabben, Kaviar, auf Ei mit Dill, und Kartoffelauflauf mit Anchovis. Den dritten Gang zum Buffet, mein liebster, füllt man dann mit Jul Schinken, Spareribs, Wurst, Köttbullar und Kartoffeln. Dazu immer bitte gerne wieder den Knäckebrotbestand auffüllen.

 

Neuste Theorien diesbezüglich und meinerseits, diesmal : Gedanken zum Knacken des Knäckebrots beim bestreichen mit Butter. Das berühmte Problem des entzwei, oder noch viel schlimmer, des entdrei brechen der Kbscheibe am frühen Morgen, oder späten Abend. Wieso hat das den Schweden noch nicht auf die Palme gebracht? Theorie Nummer eins: In Schweden wachsen keine Palmen – haha. Theorie Nummer zwei: Nur Deutsche, oder nicht Schweden, benutzen besonders harte Butter. Und dazu auch noch normale Messer! ( Oh nein, wie könnt ihr nur!) Richtigerweise, benutzt man hier streichzarte Butter aus Milch von schwedischen Kühen mit Salz und das berühmte Buttermesser aus Holz ( meist von Ikea.). Somit herrscht schon mal weniger Druck am Küchentisch und lässt dann genug Panik brotscheibenseits offen für den anstehenden Drill. ... ähhh Dill. Mit Sill.

Dritte Theorie ist, dass die leichte Beugung nach unten des Tellers, denn die sind ja nicht ganz strax platt, für einen minimalen Hohlraum zwischen königlichem Porzellan und Brot sorgt. Somit kommt es zu besagtem Druck und Krach am Frühstückstisch. Ob ihr allerdings wirklich richtig schmiert, seht ihr, wenn eure Brotscheibe nach der Butter noch ganz ist …

Der Kenner unter uns verwendet ein Brett ( meistens auch von Ikea ) oder auch einfach den Tisch. Denn der ist ja auch platt, macht dann auch keinen Unterschied mehr.

Essen.

Neben dem Essen ist es ganz wichtig immer und ganz viel zu trinken. Und zwar ganz egal wann (je früher desto besser und je oller desto doller), ganz egal was und ganz egal welche Mischung. Vergesst alle Trinkregeln, die euch die Onkels und Väter beigebracht haben. Der Schwede lehrt euch, wie es geht. Und es geht ALLES. Bestes Beispiel ist das gute Mumma. Das gute Gesöff führt bei zu großen Mengen auch zu rammla ( hinfallen). Aussehen tut es wirklich harmlos, nämlich wie Cola. In sich, hat es alles, außer Cola. Man nehme zur Herstellung zwei verschiedene Sorten Bier ( ja, zwei, zwei verschiedene) dann fügt man Wodka hinzu und zu guter Letzt noch Julmust. Letzteres wird dem Schweden in den Weihnachtswochen zum liebsten Begleiter. Schmeckt wie Hustensaft mit Cola. Schaut auch aus wie Cola, nur ohne Hustensaft. Mumma schmeckt eigentlich ziemlich gut. Und laut Farmor hat sie über 70 Jahre gebraucht, um die richtige Mische zu finden. Da bin ich ja froh, dass sie mir gleich beim ersten Mal ihre anvertraut hat. Dieses Mumma ist also tatsächlich der beste Beweis, dass man alles zusammen trinken kann. Generell mischt man hier viel. Hauptsache es hat Alkohol. So wird auch Wein, Bier und natürlich der Schnaps, wegen dem Singen, zur selben Zeit getrunken. Skål, sag ich da nur.

 

Weiter Bräuche sind tatsächlich Kalle Anka. Alle schauen das an und irgendwie habe ich das Gefühl nicht los bekommen, das Schweden eine kleine Insel ganz ganz ganz ganz ganz ganz weit oben im Norden ist und man den Ureinwohnern in ihren Fellkleidern und mit ihren Fackeln mal ein bisschen was von der Zivilisation zeigen will. Von wegen, hier habt ihr zehn Minuten Schneewittchen und da fünf von Mickey, das hier ist übrigens Susie und Strolchie, aber das Spaghettiessen müssen wir leider unterbrechen (… wisst ihr überhaupt was Spaghetti sind?), weil da kommen jetzt schon das A und das B Hörnchen, die dürfen auch mal ein zwei Minuten vorbei schauen. Nun ja. Am 25. kam dann Cinderella. Und zwar ganz! Oh ja.

 

Zwischen den Feriertagen ist hier großer rea. Da ist alles, wirklich alles, bis zu 70 % reduziert und da geht wirklich die Astrid ab! Also, so nen Ansturm hab ich echt noch nie erlebt, aber es lohnt sich richtig! Die neusten Trends aus dem Norden, bis die zu euch runter kommen, ist bei euch wahrscheinlich schon wieder Sommer, deswegen lege ich die euch wirklich ans Herz. Die Damen unter uns: Schlaghosen ( oh ja, die sind hier in, und wie ) mit, !!! Achtung !!!, Uggs kombiniert. Allerdings, das ist das krönende an dem Ganzen, bitte die Hosen ÜBER die Schuhe ziehen. Das ist das herrlichste überhaupt. Für die Männer empfehle ich den Gummistifelüberzieher für die Büroschuhe. Den gibt’s in vielen bunten Farben und schont den schönen Schuh auf dem Weg zum Büro durch das matschige Stockholm. Das allerdings scheint mir ja ganz praktisch zu sein.

 

Die letzten Tage habe ich in Trosa verbracht, der Ort in dem Inga Lindström gedreht wird. Mit eigener Hütte, meiner Ruhe und ganz viel Land und Wald um mich herum hat es wirklich nicht viel gebraucht, um mich tatsächlich ganz schwedisch zu fühlen. Auch als wir mit Sack und Pack, Kind und Kegel durch die nordischen Wälder gestapft sind und unsere „Würstchen“ ( also da können die sich hier wirklich mal ne Scheibe von uns abschneiden, da geht noch einiges an Verbesserung) über offenem Feuer ( wenn auch nur Einweggrill, aber es war FEUER) gegrillt haben, die Kinder im Kofferraum vom Volvo saßen und alle ihre Gummistiefel in den Matsch gestampft haben und unsere Outdoorjacken dem Wind und Regen gestrotzt haben. Oh ja, das war schwedenpur!

Und du weißt, dass du zu Hause bist, wenn du mit dem Zug in Söder einfährst und Gamla Stan ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert. Das fühlt sich unglaublich gut an!

 

Tomteskara

20Dez2013

 

Tipp, tapp, tipp, tapp, tippe tippe, tipp, tapp! - hört ihr die kleinen Weihnachstwichtel aus den dunklen Ecken kriechen kommen? Obwohl der Schnee beim diesjährigen Weihnachtsfest kein Gast an der Tafel sein wird, geht’s jetzt ja strax auf Weihnachten zu. Umso wichtiger wird es da, sein güldenes Stimmchen vorzubereiten. Hmph, welches Stimmchen? Nun ja, hier kommen ein paar schwedische Inspirationen an alle Weihnachtschöre. In meinem Sprachkurs (diesmal ein anderer und auch besserer) haben wir eifrig Weihnachtslieder übersetzt, und nein, es lag nicht an dem Level unserer Schwedischkentnisse, dass Mama den Weihnachtsmann küsst.

Ich werde versuchen, eines der Lieder für euch zu übersetzten und in Lautsprache auszuschreiben, damit ihr ein wenig schwedische Weihnacht habt! Also, festgeschnallt und Ohren gespitzt, hebt die Mützen an, jetzt kommt feierlicher Weihnachtsgesang!

 

[ middnatt roooder, tüst dett er ie hüsen, tüst dett er ie hüsen ]

 

Midnatt råder, tyst det är i husen, tyst det är i husen.

 

DENN Achtung, o ist nicht gleich o und a ist nicht gleich a, wäre ja langweilig. Unser a wird hier nämlich o und unser o ist u. Das ist das A und das O -heh. Schee, gell, so … selbstverständlich. Hier noch mal ganz pragmatisch:

å → o → u → ü

 

In deutsch: Es ist Mitternacht geworden, leise ist es in den Häusern, leise in den Häusern.

Nah, lieber Tomte. Da frag mal die lieben Eltern, der lieben kleinen Kinder. Stiiiii-hiiiiii-lle Nacht ist da aber auch nur im Traum vorhanden. Aber laut dem Liedtext „schlafen alle, die Kerzen sind gelöscht, sind gelöscht.

 

[ Ahlla sowa, sssläcktta ähroh liüssen ähroh liussen ]

 

und dann kommt das Beste des ganzen Liedes: Tipp, tapp, tipp tapp, tippe-tippe-tipp, tapp, tipp, tipp tapp!

 

[ Seh do kryptah tomtart upp uhr, upp uhr vrorna, lüssna, s-päi-ja, trippa framm po torna, fram po torna]

 

Schau, da kriechen Weihnachtswichtel aus den Ecken hervor, aus den Ecken hervor,

Hören, spicken, trippeln auf den Zehen. Tipp Tapp...“

 

Das gute an dem Lied ist, dass es bestens für nicht singen könnende Chöre geeignet ist. Ja, ganz recht gehört, oder gelesen, bei all der Musik kommt man ja ganz durcheinander, also erzählt man das Lied als eine Geschichte, die sich langsam in ihrer Lautstärke aufbaut und zur vierten Strophe hin am lautesten und danach wieder leiser wird, klappt das prima.

 

Die lieben Leute ließen das Essen für eine Schar von Wichteln auf dem Tisch stehen“

 

[ Snälla follkett lotitt mohten rahra s-to po buudet oot en tommteskarah]

 

dann wird noch mal schön getipptappt und dann kommt es „Nun zum Spielen. Das glückliche Lachen klingt, das Lachen klingt rundherum um den Tannenbaum“ - kleiner Einschnitt hier. Der alte Schwede – dieses schöne Sprichwort kommt übrigens aus der Zeit des 30-jährigen Krieges, bei dem das deutsche Heer von schwedischen Männern unterstützt wurde, welche vorwiegend die Aufgabe des Offiziers übernahmen, da sie den Drill so gut beherrschten. Vielleicht kommt das wiederum vom vielen Dill … mit Hering, Hering mit Dill all night long. Denn der Hering ist ja laut eines Reiseführers identitätsstiftend für den Schweden. Na sieh mal einer an. Identifizierung mit dem Land fällt dem alten Schweden nicht all zu schwer, so steht in jedem Vorgärtchen ein kleines Fahnenstängchen. Das hat hier alles größere Ausmaße, als man denkt. Jedenfalls machen die hier auch nicht halt vor Nationalität im Tannenbaum, die kleinen Pappersflaggor werden auch schon mal ins Bäumchen gepinnt. Ich weiß nicht, ob das auch in meiner Familie der Fall sein wird, er steht noch nicht. Ich werde berichten. Allerdings ist Blågul nun ja nicht gerade Teil meines weihnachtlichenfarbwahlspektrums, aber die Vorstellung von schwarz, rot, goldenen Flaggen im Tannenbaum widerstrebt mir generell.

 

[ Nü till le-kar, glahdah s-krattet klingar, runt omm graanen, skaran munntett swiengaar ]

 

[ Sedann oter in i tüsta vrorna, tomte-skarna tahssar nätt po torna ]

 

Nun wieder in die leisen Ecken hinein, die Wichtelschar tappt leicht auf den Zehen“

 

So meine lieben Freunde der Weihnachtszeit, wehe ihr singt das nicht! Hier ein Link zur Begleitung: http://www.youtube.com/watch?v=ypy2gHm8WUI

und die Gute heißt auch noch Amy Diamond. Also wenn die nicht dazu geboren wurde, Weihnachtslieder zu singen, weiß ich auch nicht ! (allerdings variiert die 3. Strophe leider und eine mehr, aber wird schon!)

 

Ich gehe jetzt noch letzte Besorgungen machen. Meine Wunschliste ist eher kurz. Wir sollten im Schwedischkurs aufschreiben, was wir uns wünschen, wenn wir es uns aussuchen dürften:

 

Pia: Jag önskar mig att min mamma lager mig Spätzle med Linsen !

 

Also Mama, mach was draus, ich kann mich nicht um alles kümmern!

God Jul mina kompisar!

Und hier noch ein paar Dinge die auch auf mich zukommen könnten :

 

http://www.youtube.com/watch?v=wjcGAKU23Qc

Du bist und bleibst ein Bilderbuch - für mich

05Dez2013

Jemand meinte mal, „Travel is the only thing you buy that makes you richer.“

 

Das kann ich in meiner Vorstellung soweit bestätigen. Allerdings gab es bis jetzt noch keine Reise, die ich mir selbst finanziert habe. Dieses Stockholm und mein Aufenthalt ist jedoch eine kleine, ganz große Reise für mich selbst. Aber ich habe nicht das Gefühl, unterwegs zu sein, und das Ganze wird auch nicht so richtig finanziert. Eher erlebt, erarbeitet und auch ein bisschen erkämpft. Jedoch ist mir jetzt schon bewusst, dass ich durch all das reicher sein werde - trotz der abertausenden Kronen, die ich in diesem wundervollen Land schon ausgegeben habe und noch ausgeben werde. Da ich kein Ski laufe und den Winter deswegen eigentlich doof finde, (ah, ne, das war Hübner um sein „Wir woll´n Sommer“ anzukündigen...) gehe ich lieber im Sommer, im Warmen und vor allem im Hellen reisen. Das ist etwas, auf das ich mich jetzt schon freue. Mein Licht am Ende des langen Tunnels. Oh je, ich fange jetzt schon an schwach zu werden. Dabei ist noch gar kein Schnee da, aber der soll am Samstag per Sturm eingeliefert werden. Dann beginnt es also. Vier Monate Winter. Bitte einmal auf der Zunge zergehen lassen, denn zergehen wird das Eis dann wohl erst wieder im April. Ich weiß echt nicht, ob ich das pack´. Aber packen werde ich auf gar keinen Fall. Ich halte durch! Die Germanen müssen ihr Fell wieder aufsuchen! Wir geben nicht auf! Davor suche ich mir eine Höhle und halte Winterschlaf, oder Ruhe, oder Starre, ganz einerlei, Hauptsache warm und nicht bewegen müssen. Darin bin ich nämlich sehr gut. Gastmamas um mich herum sagen schon, ich schlafe und esse wie ein Neugeborenes. Hah – na dann!  In meinem Winterschlaf werde ich dann vom Sommer und meiner Reise mit Tanny durch den Norden Europas träumen. Um das allerdings zu realisieren, haben wir realisiert: Money money, ain´t so funny. Da denken wir uns Sparfüchse: Nebenjob muss her.

 

 

So habe ich auch dankend Project Tidy Up in Mormors Lager übernommen. Ja, Lager. Lager von Bilderbüchern. Ohhh ja. Welch schöner Anblick! Dort sind alle wundervollen Wesen und Helden der Kindheit vereint: Pippi Langstrumpf, Peterson und Findus, Karlson vom Dach, Mama Muh und viele, viele mehr, eben alles, was die schwedische Kinderwelt so hergibt. Sortieren und aufräumen mag leicht klingen. Gebe ich zu. Buchtitel auf schwedisch mit den dazugehörigen Covern kann pia verstehen. Haken an der Sache: Die Druckerzeugnisse sind auf arabisch. → Hier kommt dann das wahre Bilderbuch und seine Definition zu tragen. Nämlich das Bild, nicht die Schrift. Weiterer Kniff des Adventsrätsels: ein drittel der Stücke sind auf persisch. Nah, da unterscheidet einer mal bitte M und Ms mit Cruncheffekt und Schoko inner Mitte von außerhalb!

Ne, gut das ich Bescheid weiß und persisch als auch arabisch fließend lesen und schreiben kann. Kleiner Scherz, hier musste ich wirklich nach den Bildern gehen. Zum Glück wird nämlich nur die Sprache an die Kultur angepasst und nicht auch die Bilder. So muss Pippi nicht in die Burka und Michel darf weiterhin nackig über Feld und Wiesen springen. Wobei, wenn der auf schwedisch Emil und auf deutsch Michel heißt, wie heißt er dann auf arabisch?! Muss ich mal bei Mormor in Erfahrung bringen, die hat nämlich all die wundervollen Bücher übersetzt und bringt somit Astrid Lindgren und Sven Nordquist in die arabischen Länder. Was mir übrigens aufgefallen ist, ein unglaubliches Topping bei der Unruhestiftung in Petersons und Findus´ Welt sind die arabischen Schriftzeichen. Das wuselt dann alles noch ein bisschen mehr mit den ganzen Zeichen und Viechern, wie hießen die noch gleich? Trickie ist auch, dass die Bücher ja nicht von rechts nach links, sondern von links nach rechts aufgeschlagen werden. Das führt zu großen Komplikationen beim „das Buch richtig ins Regal stellen“. Aber dank Mathe vierstündig besitze ich ja eine vorzügliche Raumvorstellung – hah. Allerdings bremst das von rechts nach links lesen etwas die Spannung, da man immer erst auf das vorangeschrittene Bild schaut und dann auf das eigentlich davor kommende, aber ich soll ja eh arbeiten, und nicht lesen. Nun ja, Alfons, Lotta, Bo och Bä, sowie Max und auch die Mumins (diese pseudonilpferde aus Finnland, die ich wirklich nicht ausstehen kann), befinden sich alle wieder an Ort und Stelle. Vielleicht werde ich mein Persisch noch ein bisschen auffrischen, in dem ich das ein oder andere Bilderbüchlein lesen werde, wohl eher kaum. Das ist und bleibt für mich ein Bilderbuch.

 

Nebenbei, die wenigen finnischen Kinderbücher waren weitaus verzweifelnder. Da hat man etwas im lateinischen Alphabet vor sich liegen und kann einfach überhaupt nichts damit anfangen. Suomi ist von jeglicher normal – europäischen Sprache soweit entfernt, wie von hier nach Arabien und wieder zurück. Das ist der Wahn. Wenn du annähernd schwedisch kannst, kannst du dänisch und norwegisch lesen und verstehen, wenn du so in etwa weißt, worum es geht (Müslipackung, Anleitung, Hinweise). Aber bei Finnisch? Da könntest du ne´ Morddrohung als Liebesgedicht vortragen, du hast kein Plan. Womit man allerdings immer gut fährt und das sicherlich als finnisch anerkannt wird, einfach ein paar doppelte Konsonanten und Vokale aneinanderreihen und mit ein paar wenigen Einzelgängern zu einem „Wort“ garnieren. Das läuft.