Berichte von 09/2014

Eine Reise, Die Ist Lustig! Eine Reise, Die War Schön!

13Sept2014

Manchmal braucht es Menschen im Leben, die einem in den schönen Bobs treten. Und zwar gewaltig. Ich bin sehr froh, solch einen gefunden zu haben. Tack för det.

Vielleicht ist es der Lauf der Dinge, der Sachen schleifen lässt. Vielleicht ist es Faulheit. Vielleicht ist es auch der innere Schweinehund, der sich lieber in der Angst vor Allem und Neuem und auf dem Boden der Unlust sult, als sich zu auch nur zu irgendetwas, das mit Blogg zu tun hat, überwinden lässt.

Aber nun denn, ich bin ja ein großer Verfechter der Wurst, und da die zwei und sonst alles auch mindestens eins hat, schreibe ich nun ein Ende. (Vielleicht auch nur ein vorläufiges, denn ich bin ja die wuRst an sich und entschließe mich vielleicht doch dazu, eines Tages noch mal was zu schreiben. Man weiß es nicht.)

Viellicht ist es ganz gut, ein wenig Abstand zu gewinnen. Abstand auf Vergangenes, um Resonanz zu ziehen. Momentan hab ich dolles Vermissen. Vermissen tue ich viel. Viele. Eigentlich alles. Vor allem aber Routine. Routine war was schönes am Au Pair sein. Routine des Alltags, der Leute, des Essens ( jaaaa, hallo Brokkoli! Du schon wieder hier? Sag bloß!), Routine der Stadtgänge und vor allem der Leute. Leute, Leute, Leute. Leute machen Leute. Aber die sind jetzt so zerlaufen wie ein Stück Butter in der Sonne. Dagegen kann man nicht so viel machen, außer sich zusammenreißen und weiter machen. Ist schwer, aber so.

 

Wenn ich an meine Reise zurück denke, dann mache ich nur: hach. Ist schwer im Nachhinein noch die genauen Gedanken der Städte aufzuschreiben und deswegen könnte ich meinen kleinen Kopf auch gerade gerne gegen etwas Hartes bollern, aber bringt ja alles nichts. Beim nächsten mal werde ich es schnurstracks durchziehen. Woran ich mich aber noch genau erinnern kann, ist die Ansammlung der Dinge, über die man ganze Bücher hätte schreiben können:

 

  • Öffentlicher Nahverkehr und ihre Preise (Deutsche Bahn macht es sich einfach ganz leicht und lässt alles ausfallen... kommt man dann gar nicht auf die Idee das mal zu testen.)

  • Öffentlicher Nahverkehr und seine schönen, weniger schönen und ganz besonderen Tickets, als auch die Ansagen der Tonbandstimmen im Bus/der Bahn. Favorite: „In ok outchecking mit de OV Chipcard is okay.“ (Den Haag, my lovely place!)

  • Das Verhalten der Bevölkerung und Ausländischer an Fußgängerampeln (Schweden eindeutiger Spitzenreiter im „einfach immer über rot laufen“, letzter Platz geht hier wohl an Brüssel – Spießer!)

  • Die Verfügbarkeit von Steckdosen und kostenlosem Internet in Cafés, an Flug/Bahnhöfen, als auch überhaupt. (Schweden, du är bäst!)

  • Qualität der Touristenbüros anhand von Toiletten, kostenlosem Internet, Strom und dem Abstellen des Gepäcks, einfach alles, was man schnorren kann. Hähä. (Auch hier ist einfach Schweden unschlagbar, Gotland! Brüssel auf Platz zwei!-bei der Stadt auch echt von Nöten *lach*)

  • ganz wichtig bei Backpackern: günstiges und schnelles Essen: Cheeseburger und deren Preise. Man glaubt es kaum, aber es variiert!

  • Taubenpopulation. Ganz wichtig. Die Dinger sind überall und überall nerven sie. Ganz besonders in Amsterdam. Das war klein Venedig. Meine Traumvorstellung an meine Reisebegleitung, die absolute Taubenhasserin ist: Flitterwochen in Venedig!

  • Geschmack und Preis von Pommes. Die waren in Amsterdam am besten (hießen da belgische Pommes, waren aber holländisch und die Besten! Die in Brüssel waren belgisch, aber echt nicht so prickelnd. (Tut mir echt leid, aber Brüssel war echt echt ne miese Stadt!)

  • Das wohlwollen der Stadt an die Touristen sich zu recht zu finden. Sowohl Pläne der Stadt als auch der U - Bahnnetze auf zu hängen. (Brüssel → mooop, error: not found.) Paris? Mais oui !!! Quelle question?! Da gibt’s kein Englisch. Warum auch? Ist doch total schick mir nichts dir nichts am Busbahnhof zu stehen und nichts zu blicken.

  • Den Grad der Kunst, als Stadt selbstsicher auf zu treten und den Leuten verkaufen zu können, man könne gaaaaaaaanz viel anschauen, obwohl es gar nichts gibt. Da steht dann unter den Top Ten Angeboten Sea Life. Hat ja anscheinend auch was …

 

Was ich meiner allerliebsten Reisepartnerin immer noch übel nehme: Wir sind doch tatsächlich nicht in die „Mini Europe Austellung“ gegangen, als wir die Möglickeit in unserem letzten Domizil Brüssel hatten. Echt mies. Hatte so Lust auf Sightseeing. Aber das könnte man mal den ganzen Asiaten und Co empfehlen. Ein Ticket nach Brüssel, Eintrittskarte in das Mini Europe Land und zack hat man echt viel Geld gespart. Das wäre nicht Europa in drei Tagen, nein das wäre auch nicht Europa an einem Tag, nein das wäre Europa in 2 Stunden! Haleluja! Darum geht es doch bei all dem Kram ...

 

Selbst nach sechs Wochen habe ich noch nicht wirklich alles verdaut. Es trudeln die entwickelten Bilder der Einwegkameras ein und bescheren einem schöne Momente voller Überraschungen. Da erinnert man sich dann auch mal daran, dass man ja Wurstessend an den Ufern in Uppsala saß. Es gibt so einfache Dinge, die es ausmachen. Herrlich.

 

 

6 Länder. 9 Städte. 23 Tage. 12 verschiedene "Betten". Unendliche Stunden in: Fähre. Zug. Bus. Bus auf Fähre. Auto. Rad. U Bahn. S Bahn. Achterbahn. Flugzeug. Unendliche Stunden in  schönen Städten. In Cafés. In Bars. Am Strand. Auf Bänken. Am essen. Am trinken. Am laufen. Am schwärmen. Am leben. Am weinen. Am lachen. Am Freude haben. Am vermissen. Am erfreuen. Am Spaß haben. Am leben. Tack för allt.

 

 

<3